Woran erinnerst Du?
Die Nationalsozialisten nutzten die Landbevölkerung gezielt für ihre Ideologie und Expansionspolitik. Über Gesetze und Kontrollen bestimmten sie die landwirtschaftliche Produktion und das Recht, Bauernhöfe zu führen. Sie inszenierten eine „heile Welt“ unter dem Begriff „Heimat“, die nur diejenigen einschloss, die dem NS-Regime entsprachen. Andere wurden systematisch diffamiert.

Foto: G. Bischofberger / StadtAKE

Foto: Hauck / StadtAKE
Wer war hier?
Auf den Höfen im Allgäu war Zwangsarbeit von 1940 bis 1945 allgegenwärtig. Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurden auch in Mühlen, Molkereien und Käsereien eingesetzt. Sie erhielten wenig bis keine Entlohnung und lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen. Ohne sie wäre die Lebensmittelversorgung im Krieg jedoch nicht möglich gewesen.

Bild: Dietrich / StadtAKE

Foto: Karl Schnieringer

Zeichnung: Paul Bermond / Heimatverein Kempten
Was ist hier geschehen?
Das NS-Regime verschleppte systematisch Millionen Menschen aus besetzten Gebieten, um die deutsche Wirtschaft und Landwirtschaft zu stützen. 1944 waren etwa 7,65 Millionen Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen, was ein Viertel aller Beschäftigten ausmachte. Besonders in der Landwirtschaft war fast die Hälfte der Arbeitskräfte zwangsrekrutiert.
Die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, oft junge Menschen aus Polen, Frankreich, der Ukraine und Russland, wurden ihrer Identität beraubt und als „minderwertig“ ausgebeutet. Jüdische Landwirte und Händler wurden durch Verfolgung und „Arisierungen“ aus der Landwirtschaft verdrängt, ihre Betriebe geschlossen oder übernommen. Diese Entrechtung löschte lange bestehende Verbindungen zwischen jüdischer und christlicher Landbevölkerung aus.

Foto: Günter Vogler / StadtAKE

Foto: Günter Vogler / StadtAKE