

War dir klar, dass Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs auch in ländlichen Gebieten alltäglich war?
❗️Auch in Schwaben und im Allgäu waren Tausende Menschen aus von den Deutschen besetzten Gebieten im Arbeitseinsatz – meistens unter Zwang und ungeregelten, rassistischen Arbeitsbedingungen.
👉 Ein Beispiel dafür ist die „Sheddachhalle“ der Spinnerei und Weberei Kempten am linken Ufer der Iller. Im September 1943 verlagerte die Helmut Sachse KG (Teil von BMW) einen Rüstungsbetrieb für Flugzeugmotoren in diese Halle, um den Luftangriffen auf München zu entgehen.
Zur Arbeit wurden Gefangene aus dem KZ Dachau eingesetzt, die zunächst direkt vor Ort und später in der „Tierzuchthalle“ (heute Allgäuhalle) untergebracht wurden. Die Produktion lief bis Ende April 1945.
Am Kriegsende im September 1945 zählte der Arbeitsamtsbezirk Kempten rund 14.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.
📍 Tipp: Der Stadtrundgang „Es geschah genau hier.“ beleuchtet die NS-Geschichte Kemptens und führt auch zur Sheddachhalle, in der heute ein Wohnquartier untergebracht ist. Termine gibt es beim @kemptenmuseum.
Historische Aufnahme Sheddachhalle: Urheber unbekannt, Stadtarchiv Kempten
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Butter, Vieh, Vernichtung wird in der #Bildungsagenda_NS_Unrecht von der @evzfoundation und dem @bundesfinanzministerium gefördert.
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Autorinnen des Beitrags: Julia Schindler / Veronika Heilmannseder