Judenboykott 1.4.1933

„Kauft nicht bei Juden!“ – als Hetze zum Alltag wurde

Antisemitische Angriffe gehörten seit Anbeginn zum Programm der Nationalsozialisten. Unmittelbar nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 setzten reichsweit systematische Schikanen gegen jüdische Mitbürger:innen ein.

Der 1. April 1933 markierte eine Zäsur: Mit dem inszenierten sogenannten „Judenboykott“ begann die systematische Ausgrenzung jüdischer Geschäftsleute. Als erster öffentlicher Angriff war er ein Schritt hin zu Entrechtung, Verfolgung und schließlich Vernichtung. Auch im Allgäu – z.B. in Kempten, Memmingen, Kaufbeuren und Lindau setzten die NS-Einheiten die Hasskampagne um.

Einige überlieferte Aufnahmen zeigen deutlich, wie unverhohlen der Hass damals geäußert wurde. Es sind oft gestellte, manipulative Propagandabilder, und man muss wissen, dass der Boykott damals mangels Rückhalts in der Bevölkerung abgebrochen wurde.

Wir möchten solche Fotos zeigen, um die Mechanismen und die Gewalt von damals zu verstehen. Doch hinterlassen auch solche Bilder und Sprüche bis heute Spuren im Denken derjenigen, die sie sehen.

🕯️ Erinnerung braucht Sichtbarkeit. Wie können wir heute an diese Ereignisse erinnern? Weißt du, welche Spuren dieser Geschichte es noch in deiner Stadt oder deinem Dorf gibt? Und würdest du solche Fotos zeigen?
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Butter, Vieh, Vernichtung wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung EVZ und dem Bundesfinanzministerium gefördert.

🔗 Quellen zu diesem Beitrag findest du über den Link https://butterviehvernichtung.de/de/quellen☝️

Danke an alle Leihgeber für die Bereitstellung des Bildmaterials.

Autorinnen des Beitrags: Julia Schindler / Veronika Heilmannseder