
Die Nazipropaganda inszenierte die „deutsche Bäuerin“ als fleißige Mutter, als Blutquell und Hüterin der „Volksgemeinschaft“. Doch die Realität sah anders aus: harte Arbeit, Kontrolle und Einsatz von Zwangsarbeiter:innen auf den Höfen.
NS-Begeisterte, Mitläuferinnen oder Bedrängte? Die Haltung der Bäuerinnen im NS-Regime war, wie bei allen Frauen, komplex. Wenige widersetzten sich, viele profitierten, die meisten funktionierten. Ihr Leben als Frau konnten die wenigsten selbst bestimmen.
Für die Bäuerinnen speziell kam zur harten Arbeit noch dazu, dass sie oftmals im Laufe des 2. Weltkriegs mit großer Verantwortung und hoher Arbeitslast Bauernhöfe und Betriebe leiten mussten. Nicht selten, während sie Kinder versorgten oder schwanger waren.
Das NS-Regime förderte gezielt Kindergärten und Familienpflegerinnen, um Müttern Ruhepausen zu gönnen. Ziel: "erbgesunde" Familien mit vielen Kindern – für Führer, Volk und Vaterland. Denn Ausruhen war auf den Höfen quasi ein Fremdwort. Eine seltene Abwechslung boten kleine Andachten, Feierlichkeiten oder Gruppenstunden, seien sie kirchlich gewesen oder seitens der NSDAP.
Manche Stunde bei BDM oder NS-Frauenschaft war daher ein willkommener Zeitvertreib, deren Ideologie in den Hintergrund rückte.
Einige Frauen sind für ihre menschliche und ethische Haltung gerade z.B. gegenüber Zwangsarbeitern auf ihren Höfen durch das NS-Regime bedrängt worden.
So stehen viele Schattierungen von Frauenschaft im NS nebeneinander.
❓Wir haben uns gefragt: Wie viel persönlichen Spielraum hatten die Bäuerinnen? Und was hätte man selbst getan? Teile deine Gedanken mit uns gerne bei unseren Veranstaltungen! 💬
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Butter, Vieh, Vernichtung wird in der #Bildungsagenda_NS_Unrecht von der @evzfoundation und dem @bundesfinanzministerium gefördert.
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Autorinnen des Beitrags: Julia Schindler / Veronika Heilmannseder